Freie Wähler bitten Innenminister Joachim Herrmann um Unterstützung für den Teamsport
MdL Rainer Ludwig unterstützt die Forderung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Bernhard Pohl, die bisherigen Regelungen der 13. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung im Interesse des Eishockeys und anderer Teamsportarten umgehend zu ändern. MdL Rainer Ludwig blickt dabei auf den VER Selb und die Bayreuth Tigers in der DEL2. In einem Schreiben an Bayerns Innenminister Herrmann wird ein Umdenken gefordert.
Nach derzeitiger Rechtslage dürfen Stehplätze gar nicht und Sitzplätze nur unter Beachtung der Mindestabstandsregeln von 1,50 Metern belegt werden. Damit wäre ein wirtschaftlicher Spieltrieb in der Saison 2021/2022 nicht zu gewährleisten. Der Appell richtet sich deshalb an den Innenminister, bereits in der Kabinettssitzung nächste Woche eine Änderung des bayerischen Weges herbeizuführen. „Anders als der Profifußball lebt der Eishockeysport wirtschaftlich von den Zuschauern. Ich weiß, dass die unmittelbaren Zuschauereinnahmen mindestens ein Drittel und die indirekt von den Besuchern abhängigen Erlöse, wie Catering und regionale Sponsoren, ein weiteres Drittel des Gesamtbudgets ausmachen. Damit wäre dem Eishockeysport die wirtschaftliche Grundlage komplett entzogen, so MdL Rainer Ludwig, der sich im Zusammenhang mit den Herausforderungen der Corona- Pandemie bereits für den regionalen Eishockey eingesetzt hatte.
Ludwig und Pohl beklagen auch die Ungleichbehandlung mit anderen Bundesländern. Wir bitten daher, die bisher geltenden Regelungen im Interesse des Hallensports zu überarbeiten: „Es kann nicht sein, dass in Baden-Württemberg die Hallen komplett ausgelastet werden dürfen, während die Clubs in Bayern vor leeren Rängen spielen müssen. Ich halte das auch nicht für zielführend. Ich kann es weder einem anderen erklären noch verstehe ich es selbst, wenn tausend Selber oder Bayreuther Fans zu einem Auswärtsspiel zu den Heilbronner Falken in eine vollbesetzte Halle reisen dürfen, bei einem Heimspiel aber insgesamt nur 10 Prozent der vollen Kapazität in die Halle dürfen. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf im Interesse der Clubs“, so die Forderung.
Man verweist auch auf eine im Vergleich zum vergangenen Jahr geänderte Sicherheitslage: „Wir haben im letzten Jahr im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung vielen Menschen Beschränkungen von Freiheitsrechten zugemutet. Jetzt hat aber nahezu jeder die Möglichkeit, sich impfen zu lassen und damit Eigenvorsorge zu betreiben. Damit relativiert sich auch die Schutzpflicht des Staates. Umgekehrt sind die Freiheitsrechte und die wirtschaftlichen Belange der Vereine stärker zu gewichten als in der Vergangenheit. Aus diesem Grund halte ich es für gerechtfertigt, die Regelungen aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländern auch in Bayern anzuwenden und den Vereinen die Möglichkeiten zu geben, bei Beachtung der 3G-Regeln ihre Hallen auszulasten“, betont MdL Rainer Ludwig.
Ludwig lobt Innenminister Joachim Herrmann dafür, dass er in der Vergangenheit sehr viel für den Sport getan habe und bittet ihn, auch diesmal im Kabinett seine Stimme für den Sport in die Waagschale zu werfen: „Ich bin dem Minister sehr dankbar dafür, dass wir gemeinsam erfolgreich für die Verbreitung der Hilfen für den Teamsport gekämpft und eine Reihe von Verbesserungen, auch für die Oberliga-Clubs erreicht haben. Wir stehen nun aber am Beginn der neuen Saison gleichermaßen in der Pflicht, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Eishockeysport in Bayern die Corona-Pandemie überlebt. Ich denke dabei sowohl an die Proficlubs als auch die Oberligavereine, in denen auch herausragende Nachwuchsarbeit betrieben wird. Hier stehen wir gemeinsam in der Verantwortung und müssen die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft stellen“, erklärt Rainer Ludwig abschließend und hofft darauf, dass in der nächsten Woche der Ministerrat die derzeitigen Regelungen praxisgerecht verändert.