Bis zu 26 Millionen Euro Unterstützung
München/Wunsiedel: Leere Betten und dramatische Umsatzrückgänge – vielen bayerischen Jugendherbergen droht in der Corona-Krise die Insolvenz. Auch die DJH- Jugendherberge Wunsiedel leidet immens unter der aktuellen Situation. Wie FREIE WÄHLER- MdL Rainer Ludwig auf Anfrage erfuhr, seien die Einbußen beispiellos. Die Lage ist dramatisch: Jugendherbergsleiter Jörg Ruckdeschel erklärte im Gespräch mit dem Kulmbach/Wunsiedler Landtagsabgeordneten, dass die Zahl der Übernachtungen im selben Zeitraum im vergangenen Jahr bei rund 10.000 lag. Heuer seien diese komplett weggefallen. „Auch hier ist ein riesiger finanzieller Schaden entstanden, dem wir FREIE WÄHLER so nicht tatenlos zuschauen können“, so der Abgeordnete.
Nun sorgen die FREIEN WÄHLER in der Bayernkoalition für rasche, unbürokratische Hilfe. Rainer Ludwig weiter: „Bereits vor zwei Wochen haben wir einen häuserbasierten Ansatz vorgeschlagen, um den in ihrer Existenz gefährdeten Jugendherbergen in Bayern gezielt helfen zu können.“
Die Forderung der FREIEN WÄHLER hat Finanzminister Füracker aufgegriffen und am Rande der Kabinettssitzung betont, dass ein Härtefallfonds für existenzgefährdete Jugendherbergen eingerichtet werden soll. Es sei Aufgabe der Träger, die eigenen Einrichtungen stets gut zu unterstützen. Die Staatsregierung helfe jetzt zusätzlich mit dem Härtefallfonds.
„Dafür sind 26 Millionen Euro eingeplant – ein stattlicher Betrag“, zeigt sich Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig erleichtert. „Jugendherbergen, Schullandheime und Familienferienstätten sind ein starkes Stück jugendpolitischer Angebote im Freistaat – das muss auch so bleiben“. Der gesellschaftliche Mehrwert der Einrichtungen sei enorm und außerordentlich wichtig.
Auch Jugendherbergsleiter Jörg Ruckdeschel aus Wunsiedel zeigt sich erleichtert. „Bayernweit würde dem Deutschen Jugendherbergswerk ein Schaden in Höhe von rund 8 Millionen Euro für das laufende Jahr ins Haus stehen. Wir haben laut getrommelt, das wurde erhört und es freut mich sehr, dass uns in dieser dramatischen Situation finanziell unter die Arme gegriffen wird. Vielen Dank an alle Beteiligten“, so Jörg Ruckdeschel gegen über MdL Rainer Ludwig.
Rainer Ludwig dankt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger dafür, dass dieser das Anliegen schnell bei der Staatsregierung angesprochen habe. Die nun gefundene Lösung sei sinnvoll, um Jugendherbergen in Bayern so zu unterstützen, dass diese äußerst wichtige Infrastruktur für die Jugendarbeit erhalten bleiben könne.
Allein im Freistaat Bayern gibt es nach Angaben des Deutschen Jugendherbergswerk 58 Jugendherbergen. Sie verzeichneten im Jahr 2019 mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen, davon 390.068 Übernachtungen durch Bürgerinnen und Bürger aus dem Freistaat*. 846 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den 58 Jugendherbergen. Hinzu kommen nach Angaben des Jugendherbergswerks in Bayern 69 Beschäftigte in der Geschäftsstelle.