„Abschaltung der drei letzten noch betriebsfähigen Kernkraftwerke ist Krönung des grünen Wahnwitzes“
Morgen (SA., 15.04.23) gehen die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz – darunter auch das bayerische AKW „Isar 2“. MdL Rainer Ludwig aus Kulmbach, energiepolitischer Sprecher der FW-Landtagsfraktion, hält diesen Schritt nach wie vor für vorschnell, unverantwortlich und rein ideologisch begründet.
Er verweist dabei auch auf wiederkehrende Einlassungen der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ in der Kulmbacher Lokal-Politik, die in ihrer Haltung ebenso realitätsfremde Öko-Fantasien offenbarten.
Ludwig: „Ich betone ausdrücklich, dass ich grundsätzlich zum Ausstieg aus der Kernkraft stehe! Absolute Priorität hat der beschleunigte Ausbau der erneuerbare Energien – aber der jetzige Zeitpunkt zur Abschaltung und der milliardenschwere Rückbau der sicheren deutschen Reaktoren sind falsch!
Diese Entscheidung kann ungeahnte und fatale Folgen für unsere Wirtschaft haben und gefährdet unseren Standort Deutschland! Sichere und betriebsfähige Anlagen mitten im Transformationsprozess der Energiewende still zu legen ist unverantwortlich. Wir setzen deshalb in der jetzigen Krisenlage weiterhin pragmatisch temporär auf gesicherte Kernkraftversorgung.
Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Unabhängigkeit sind in der Energiefrage aktuell das Gebot der Stunde.“
Rainer Ludwig weist in diesem Zusammenhang den Vorwurf der Umweltverbände, die Bayern-Koalition verbreite Unwahrheiten über die Kernkraft, vehement zurück. „Deren bornierte Gesinnung und Schönfärberei kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass klimafreundliche und kostengünstige Alternativen noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. Dass die Ampel dogmatisch an ihren Plänen festhält und parallel die CO2-lastige Kohle forciert, setzt dem grünen Wahnwitz der vergangenen Monate die Krone auf. Deutschland schalte ab und endet in der Kohle… einfach absurd!“
Aber nicht nur in Berlin seien die grünen Scheuklappen ausgeprägt. Ludwig: „Auch die Grünen im Kulmbacher Land halten permanent an ihren verblendeten Forderungen fest – ohne Rücksicht auf Wirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und die Belastung für die Menschen unserer Region! Überbordende Energiekosten haben die Grünen zu verantworten, die mit ihrer weltfremden Politik an der Lebensrealität der Menschen in unserem Land munter vorbeiregieren – auch deren Vertreter in unserer Region!“
Nach Abschaltung der letzten AKW werden die Strompreise weiter steigen, ist sich Rainer Ludwig sicher. „Aber das interessiert die Grünen nicht!“
Der energiepolitische Sprecher ergänzt: „Kohle und Gaskraftwerke sowie der Erneuerbare-Energien-Sektor werden nur zu einem gewissen Teil ersatzweise die Grundlastversorgung an Strom abdecken können. Dies wird uns alle vor große Herausforderungen stellen und den CO2-Ausstoß deutlich erhöhen. Während nahezu alle unsere Nachbarstaaten auf Kernenergie setzen und diese ausbauen, wird dieser deutsche Alleingang teuer zu stehen kommen!“
Kein Nachbarland folge aktuell dem deutschen Modell. Belgien, Holland, England, Polen und Tschechien planen den Ausbau und Laufzeitverlängerungen. Ludwig ergänzt: „Finnland nimmt das modernste Atomkraftwerk in Betrieb und Schweden geht (O-Ton) auf ´Einkaufstour für neue Kernkraftwerke´“
Die drängendste Aufgabe der Bundesregierung sei es, laut Ludwig, für Entlastungen auf dem Energiemarkt zu sorgen – statt internationale Abhängigkeiten von Stromimporten, etwa aus französischen oder tschechischen Atomkraftwerken sowie von polnischen Kohlekraftwerken, unnötig zu forcieren.“
Bürger, Wirtschaft und auch Nobelpreisträger und Klimaforscher fordern Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke
Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger (ca. 2/3) spricht sich derzeit für eine Laufzeitverlängerung aus. Neben bedeutenden Unternehmen und heimischen Wirtschaftsverbänden (IHK) fordern inzwischen auch führende Klimawissenschaftler und Nobelpreisträger den Weiterbetrieb der drei Meiler Emsland und Neckarwestheim 2 und Isar 2 – alleine letzteres könnte ca. 15. % der bayerischen Stromversorgung gewährleisten.
„Deshalb plädieren meine FW-Fraktion und ich für eine temporäre Fortführung der grundlastfähigen und CO2- freien Kernkraft als stabiles Element im Energiemix!“, so Ludwig.
Die drei Reaktoren haben mit ihrer Jahresproduktion von zuletzt 32,7 Milliarden Kilowattstunden mehr als zehn Millionen Haushalte in Deutschland mit klimafreundlicher Elektrizität versorgt. Damit könnten im Vergleich zur Kohlekraft auch weiterhin bis zu 30 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.
Abschließend argumentiert MdL Rainer Ludwig: „Die Bundesregierung sollte doch spätestens jetzt begreifen, dass sie auf einen energiepolitischen Irrweg abgebogen ist – als energiepolitischer Sprecher fordere ich im Interesse der Wirtschaft und unserer Bevölkerung eine umgehende Korrektur dieser Haltung.“