Brandschreiben: „Gastronomie und Hotels jetzt nicht im Stich lassen!“
Mit einem Brandbrief hat sich der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig an seinen FW-Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, das Ministerium und an seine Fraktionskollegen der FREIEN WÄHLER gewandt. Den Abgeordneten haben zahlreiche Anfragen von Gastronomen aus der Region erreicht. „Es handelt sich um einen lauten Notruf einer gesamten Branche, den wir nicht ignorieren dürfen“, so Ludwig.
Obwohl es in diesem Winter zu keinem Lockdown kommen soll, haben Gastwirte und Hotels aktuell mit erheblichen Umsatzeinbüßen zu kämpfen. Durch die nötigen Corona-Maßnahmen und auch durch die Angst in der Bevölkerung aufgrund der aktuell hohen Inzidenzzahlen ist die Nachfrage abrupt stark eingebrochen.
Hinzu kommt, dass zahlreiche Betriebe und Einrichtungen ihre Weihnachtsfeiern für Dezember wieder abgesagt haben – Tendenz steigend. Auch viele geplante und reservierte Privat- und Familienfeiern werden schon jetzt im November kurzfristig storniert, ebenso gebuchte Übernachtungen. Tagungen und Konferenzen werden wieder abgesagt und in Online-Sitzungen transformiert.
„Dies schafft für die Gastwirte eine schlagartig dramatische Situation und zerstört jegliche Planungssicherheit. Für die sonst umsatzstarke (Vor)-Weihnachtszeit wurden bereits Personal eingestellt und Wareneinkäufe getätigt – doch der Umsatz wird nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ausfallen“, schreibt der Kulmbacher Abgeordnete gegenüber dem Wirtschaftsministerium.
„Ohne finanzielle Unterstützung, vergleichbar mit den Corona-Hilfen aus dem vergangenen Jahr, werden vermutlich zahlreiche Gastronomiebetriebe nicht überleben können. Dies betrifft besonders die Unternehmen im ländlichen strukturierten Raum, wie hier bei uns in Kulmbach und ganz Oberfranken.“ Sie stünden laut Ludwig – z.B. weil Lieferangebote auf dem Land oft nicht rentabel zu gestalten sind – aktuell vor weit größeren Problemen als die Großgastronomie in urbanen Ballungsgebieten.
Deshalb müsse man auch während der aktuellen vierten Welle nun dringend handeln und für betroffene Branchen entsprechende Hilfsprogramme wieder zügig und unbürokratisch ins Leben rufen.
„Die Staatsregierung sollte eilig dafür zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen oder sich beim Bund dafür einsetzen, dass entsprechende Fördermittel für stark betroffenen Branchen freigegeben werden oder Hilfsmaßnahmen fortgeführt werden“, so Ludwig. „Wir müssen dringend der dramatischen Entwicklung entgegensteuern“, erklärt Ludwig in seinem Schreiben und bittet eindringlich um erneute massive Unterstützung.
Das Wirtschaftsministerium unter Staatsminister Hubert Aiwanger habe sich in der Vergangenheit erfolgreich für die Gaswirtschaft und viele weiteren Branchen eingesetzt. „Am Anfang der Pandemie war Bayern das erste Bundesland, das schnelle und unbürokratische Corona-Hilfen für betroffene Unternehmen zur Verfügung gestellt hatte“, so Ludwig.