Verantwortung für oberfränkische Synagogen und Gemeinden
Vor 48 Jahren verübte die palästinensische Terrororganisation „Schwarzer September“ bei den Olympischen Spielen in München einen religiös motivierten Terroranschlag auf das israelische Olympiateam. Er endete mit der Ermordung aller elf israelischen Geiseln sowie dem Tod eines Polizisten.
Den Opfern gedachte auch der Kulmbach/Wunsiedler Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig zusammen mit seiner FW- Fraktion. Gemeinsam mit Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel in München, Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sowie Shmuel Aharon Brodman, Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, legte die Fraktion einen Kranz am Gedenkbalken im Münchner Olympiapark nieder.
„Es sind Bilder des Schreckens, die sich tief ins Gedächtnis der Menschheit gebrannt haben“, sagte MdL Rainer Ludwig aus Kulmbach am Denkmal für die Opfer des Olympiaattentats 1972. „In der Trauer um die Opfer stehen wir heute hier zusammen und gedenken des furchtbaren Attentats auf das olympische Dorf.“
Bis heute habe der Anschlag und der dadurch öffentlich zur Schau gestellte antizionistisch geprägte Hass der Attentäter tiefe Narben hinterlassen – bei den Angehörigen der Opfer und Menschen in Israel genauso wie in Bayern, Deutschland und der ganzen Welt, so Ludwig weiter: „Wir müssen dafür sorgen, dass diese Narben nie ganz verblassen. Denn sich erinnern heißt auch, Verantwortung zu übernehmen – für die Vergangenheit und insbesondere für die Zukunft“, bekräftigt Ludwig den Willen der Staatsregierung, noch stärker gegen Antisemitismus vorzugehen.
Der Freistaat arbeitet eng sowohl mit Israel als auch mit den lokalen israelitischen Kultusgemeinden zusammen. „Das Attentat von 1972 war ein dunkler Tag für Israel, Deutschland und Menschen in aller Welt“, bestätigte Simovich. „Doch die Zusammenarbeit zwischen Israel und Bayern befindet sich auf einem neuen Höhepunkt. Die besondere Verbundenheit beider Länder zeigt sich insbesondere in der Tatsache, dass das einzige israelische Generalkonsulat in Europa in München sitzt und der Freistaat das erste Bundesland war, das ein Repräsentanzbüro in Tel Aviv eröffnete.“
Doch es gebe noch immer viel zu tun, so Charlotte Knobloch: „Die Staatsregierung sorge für die Sicherheit jüdischer Bürgerinnen und Bürger im Freistaat. „Das jüdische Leben war schon immer Bestandteil Bayerns. Dieses gilt es gegen jede Form von Antisemitismus zu schützen“, bekräftigte Knobloch. Der erneute Anstieg von Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland und Europa müsse deshalb eine Warnung sein.
„Für uns Deutsche gibt es viele Gründe, dem erstarkenden Antisemitismus noch entschiedener entgegenzutreten“, bekräftigt MdL Rainer Ludwig: „Der abscheuliche Anschlag vergangenes Jahr auf die Synagoge in Halle zeigt den Handlungsdruck ebenso deutlich auf wie die Bedrohung unseres heutigen Gastes, Gemeinderabbiner Shmuel Aharon Brodman vor wenigen Wochen mitten in München. Auch in Oberfranken gibt es zahlreiche Synagogen und israelitische Gemeinden, die und deren Mitglieder es gilt, vor antisemitischen Handlungen zu schützen. Wir müssen uns entschieden gegen Hass, Hetze, Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit stellen“, so der Abgeordnete aus Kulmbach.
Umso mehr müssten wir uns auf die Werte der Menschlichkeit, Solidarität und Freiheit nicht nur besinnen, sondern sie leben und verteidigen. „Wir müssen Zeichen setzen, eine wehrhafte Demokratie zu sein – offen, frei und plural“, sagte Ludwig abschließend.