Bayerns Staatsminister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, hat im Rahmen seiner Tour durch Oberfranken das Bayerische Landesamt für Umwelt in Steinenhausen bei Kulmbach besucht. Die Außenstelle der staatlichen Fachbehörde, nahe des Zusammenflusses von Rotem und Weißem Main, soll auch in Zukunft weiter optimiert und gestärkt werden. „Das vielfältige Aufgabengebiet reicht derzeit von Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Gewässer-, Grundwasser- und Hochwasserschutz bis hin zu Luftreinhaltung, Strahlenschutz, Umweltmanagement und Wasserversorgung“, so MdL Rainer Ludwig, der den Minister und seinen Freien Wähler-Fraktionskollegen herzlich begrüßte.
„Kulmbach gilt als Aushängeschild für Umweltkompetenz und Wasserwirtschaft in Nordbayern“, so Ludwig.
Perspektiven für „Umwelt-Kompetenzzentrum Steinenhausen“: Fokus auf Strahlenschutz
Im Rahmen der sogenannten „Heimatstrategie“ profitiert auch die Kulmbacher Außenstelle von den Absichten und Maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung, Behörden zu verlagern und Verwaltungen regional zu dezentralisieren, um den ländlichen Raum zu stärken. „Dies ist Ausdruck einer modernen Strukturentwicklung“ sagte Minister Glauber. „Für die weitere imposante Entwicklung erarbeiten wir derzeit perspektivische Lösungen für einen innovativen technische Ausbau – Insbesondere beim Strahlenschutz werde der Standort ein große Rolle spielen“ so Glauber.
Landrat Klaus Peter Söllner dankte dem Umweltminister für das seit Jahren bewährte, enge Zusammenwirken auf vielen Ebenen zum Wohle des Landkreises Kulmbach.
Bundestagskandidat Jochen Bergmann, der den Besuchstermin mit koordinierte, freute sich über die Initiative und Unterstützung seitens des Staatsministers. „Wir stehen gemeinsam für den Umwelt- und Klimaschutz sowie für regionale Wertschöpfung. Es liegt mir besonders am Herzen, die oberfränkische Region lebenswert und lebendig zu erhalten“ so Bergmann, der damit auch Ambitionen für den Einzug seiner Freien Wähler in den Bundestag weckt.
Weiterer Themenschwerpunkt beim Besuch von Staatsminister Thorsten Glauber war der Klimawandel – und hier explizit der Hochwasserschutz und das Wassermanagement. Hierfür besuchten Thorsten Glauber, MdL Rainer Ludwig, Landrat Klaus Peter Söllner und Bundestagskandidat Jochen Bergmann symbolisch den an Schloss Steinenhausen angrenzenden Mainzusammenfluss.
MdL Rainer Ludwig bezeichnete deshalb den Ortstermin als Brückenschlag vom Bayerischen Landtag zum Mainzusammenfluss:
„Insbesondere die Hochwasserereignisse der letzten Wochen sind eine Katastrophe von nationaler Tragweite – Extremwetter nimmt zu: Starkregen verursacht Erosionen, dennoch aber wird die Grundwasserbildung weniger, Wälder vertrocknen. Eine besorgniserregende Entwicklung.“ Hier gelte es zukunftsweisend präventiv Vorkehrungen zu treffen.
Rainer Ludwig erläuterte die immense Kostbarkeit der Ressource Wasser – „Wasser ist die Grundlage unseres Lebens“.
Glauber verwies in diesem Zusammenhang auf seine Regierungserklärung „Wasserzukunft Bayern 2050“ und nannte Ziele: „Wir müssen unseren Landschaftswasserhaushalt wiederherstellen, die Böden und Moore als CO2-Speicher zurückgewinnen, Böden erhalten bzw. regenerieren, schattenspendende Uferstreifen entwickeln, Versickerungsstrukturen schaffen, Drainage-kataster und -management, Auen regenerieren, Gewässer renaturieren, Wälder erhalten. Dieses Evaluierungs-Programm wird eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung sein.“
Landtagsabgeordneter und Parteikollege Rainer Ludwig unterstrich die Bedeutung intakter Gewässer: „Sie sind unverzichtbare Lebensgrundlage. Stabile Flussökosysteme haben eine besondere Bedeutung. Deshalb beginnt nachhaltige Gewässerbewirtschaftung schon bei kleinen Flüssen und Bächen.“ Aktuell haben man auch einige Anträge aus Oberfranken zur kleinen Wasserkraft laufen. „Wichtig ist es dabei, die Umweltziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien zu realisieren“, so Ludwig.
„Die Mittel im Bundesgesetz für Hochwasserschutz sind nicht genug, sie müssen erhöht werden“, forderte Bundestagskandidat Jochen Bergmann. Er stellte die große Bedeutung des Wasser- und Klimaschutz hinsichtlich der anstehenden Bundestagswahlen und der neuen Legislaturperiode heraus. „In der Zukunft muss der Fokus auf nachhaltigem Bauen sowie der Wiederherstellung der natürlichen Wasserspeicher liegen und die Flächenversiegelung begrenzt werden.“ Der engagierte Neudrossenfelder bekräftige auch seine Haltung im Hinblick auf die Unterstützung der Kommunen und Bevölkerung bei diesen Herausforderungen. „Umweltschutz beginnt bei der Basis – bei den Menschen. Nur, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, gelingt Katastrophen- und Umweltschutz – Wenn alle Akteure wie Kommunen, Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft an einem Strang ziehen, gewinnen alle Gewässer in der Region“, so Jochen Bergmann abschließend.