MdL Ludwig setzt sich für Besuchsrecht EINER Bezugsperson ein
München/Kulmbach/Wunsiedel: Die Corona-Pandemie hat uns alle weiterhin fest im Griff und stellt hohe Herausforderungen an unser Gesundheitswesen, an Wirtschaft und Gesellschaft.
„Trotz vielfältigster Hilfsmaßnahmen und Exit-Bemühungen möchte ich auf ein Brennpunkt-Thema besonders aufmerksam machen, das mir, nicht nur, weil ich gerade auch als Betroffener dieses menschliche Desaster hautnah mitbekomme, sehr große Sorgen bereitet und mich zutiefst nachdenklich stimmt“, so FREIE WÄHLER-MdL Rainer Ludwig.
Er verweist auf die aktuelle Situation in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Stimmkreis Kulmbach/Wunsiedel und darüber hinaus sowie die daraus resultierende, belastende Situation für Bewohner und Angehörige.
„Im Bewusstsein der Risikolagen müssen wir dennoch möglichst schnell individuelle Lösungsansätze finden, um eine völlige, soziale Isolierung der Bewohner in Alten- und Pflege- und Behindertenheimen zu verhindern – die Menschen dürfen nicht ins Abseits gestellt werden – dies sei jetzt das Gebot der Stunde!“ erklärt MdL Rainer Ludwig.
Die FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion hat diese Herausforderung, auf die Initiative Rainer Ludwigs hin, in ihre Corona-Drei-Phasen-Strategie aufgenommen:
„Der Schutz besonders gefährdeter Personenkreise hat, gerade bis zur Zulassung geeigneter Impfstoffe und dem schnellen Einsatz notwendiger Medikamente, oberste Priorität. Krankenhäuser, Seniorenheime sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe und andere werden deshalb weiter im höchsten Krisenmodus gefahren, Betroffene zum eigenen Schutz weit möglichst isoliert und dabei – entsprechend Krankenhausentlastungsgesetz – bestmöglich vom Freistaat unterstützt. Das sog. Cocooning darf aber nicht zu einer Ausgrenzung dieser Gruppen führen. Dadurch könnten ernsthafte menschliche und medizinische Folgeschäden entstehen. Daher müssen Lösungen geschaffen werden, wie höchste hygienische Standards in Pflegeheimen und Krankenhäusern erhalten bleiben und zugleich ein Besuchsrecht für Familienangehörige gewährleistet werden kann.“
„Ich habe hierzu den Input gegeben; dieser ist in das Strategiepapier der FREIEN WÄHLER eingeflossen und dient als Grundlage für die Koalitionsgespräche zur Findung einer schnellen Lösung“, konstatiert MdL Ludwig.
Medizinisch und präventiv sind die aktuellen Anti-Corona Maßnahmen natürlich nicht zu beanstanden, allerdings: „Menschlich sind die teils unerträglichen Zustände für manche Patienten in den Heimen eine Katastrophe und ein ethisches Dilemma. In den Einrichtungen spielen sich teils herzzerreißende Szenen ab. Viele alte Menschen, insbesondere Demenzpatienten, gehen nicht wegen Corona zu Grunde, sondern wegen Vereinsamung, Auswegs- und Hoffnungslosigkeit, zunehmend psychischen Problemen, Depression und Verzweiflung; Schutz und Behütung dieser Risikogruppe darf nicht heißen „Wegsperren“ oder Ausgrenzen.“
Bloße Lippenbekenntnisse vieler Politikerkollegen auf Bundes-, Landes- und auch Kommunalebene änderten rein gar nichts an dieser Situation. Ludwig weiter: „Das ist mir eindeutig zu wenig, wenn die Lage nur bedauert und als schmerzlich empfunden wird. Das hilft uns nicht weiter. Ich sage, es muss endlich lösungsorientiert gehandelt werden, Initiativen zu ergreifen; die Situation zu verbessern, statt zuzuschauen.“
„Ich bin sehr angetan von herzerwärmenden Aktionen, wie Gesangseinlagen vor den Pflegeeinrichtungen oder auch von Schülerinnen und Schülern gebastelte Aufmunterungen sind eine sehr lobenswerte Initiative und nette Geste, die den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Gefühl der Wärme und Nähe schenken. Allen, die sich in den Dienst dieses ehrenamtlichen Engagements stellen, mein tiefer Dank! Allerdings sind diese Aktionen nur eine Momentaufnahme und nicht nachhaltig. Diese Maßnahmen ersetzen nicht die „Menschliche Nähe“; diese emotionale Bindung geht nur über die engsten Angehörigen.“
Nun brauche es Lösungen, die aus Sicht des FREIE WÄHLER- Landtagsabgeordneten zumindest EINE feste Bezugsperson aus dem Angehörigenkreis als Besucher zulassen. Es müsse möglich sein, dass ein Familienangehöriger als Bezugsperson diesen menschlichen Kontakt und die möglich sein – natürlich stets unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelung oder mit notwendige Schutzausrüstung; Dies Erfordernisse bedürfen selbstverständlich aller höchster Priorität – die Sicherheit von Bewohnern und Pflegepersonal MUSS gewährleistet sein,“ unterstreicht MdL Ludwig und sieht auch in Schnelltest der Bezugspersonen und der Pflegekräfte oder z. B. Schleusen vor/in den Heimen weitere pragmatische Lösungsansätze.
„Deshalb mein Appell: auch für unsere „ältere Generation“, insbesondere in den Pflegeheimen, gilt es in der jetzigen Phase ebenso menschwürdige Bedingungen zu schaffen bzw. zu erhalten; auch diese Personen – die Schwächsten in unserer Gesellschaft – haben eine Lockerung verdient.“ Abschließend möchte ich mich wiederholt für das großartige Engagement unserer „wahren Helden“ des Alltags bedanken – höchste Anerkennung für Pflegepersonal und Heimleitungen, die Ihrer Verantwortung und Pflicht vorbildlich nachkommen.“, erklärt MdL Rainer Ludwig.