„Wertvoller Austausch mit Oberfrankens HWK-Präsident Matthias Graßmann auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München.”
Auf der 75. Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München haben MdL Rainer Ludwig, Mitglied des Wirtschaftsausschusse der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und der oberfränkische Handwerkspräsident Matthias Graßmann gemeinschaftlich wesentliche Herausforderungen zur Unterstützung des Handwerks thematisiert.
Beim wertvollen Austausch am Messestand der ARGE Handwerk, an dem auch Franz Xaver Peteranderl, Präsident des bayerischen Handwerkstages, teilnahm, ginge es darum, die dringendsten Anliegen und Perspektiven des oberfränkischen Handwerks direkt mit politischen Entscheidungsträgern zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
„Das Handwerk braucht Perspektiven“, sagte Graßmann. „Es bedarf dringendst Lösungen für zentrale Probleme wie den Fachkräftemangel und die ausufernde Bürokratie; Die Politik müsse mit der Überregulierung aufhören und endlich Planungssicherheit gewährleisten. Das Handwerk brauche auch mehr Wertschätzung in Politik und Gesellschaft und muss wieder Vertrauen in die Politik bekommen“, forderte Graßmann. „Es bedarf weiterer finanzieller Förderprogramme vom Bund und auch dem Land Bayern.“
Ludwig unterstrich zunächst die hohe Bedeutung des Handwerks; es stehe für Wachstum, berufliche Chancen, Zukunft und Lebensqualität;
„Der traditionelle Mittelstand ist eine tragende Säule und das Rückgrat unserer Wirtschaft – das heimisches Handwerk eine unverzichtbare stabilisierende Kraft als Produzent und Dienstleister.“
„Gute Rahmenbedingungen und Fachkräfte sind der Dreh- und Angelpunkt für die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Handwerksbetriebe und maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Bayern und unserer oberfränkischen Region“, erklärte Ludwig. „Dazu gehören niedrigere Energiepreise, flexiblere Arbeitszeiten, sowie eine deutliche Reduzierung der Abgaben- und Steuerlast! Eine Reform mit einer Absenkung der Unternehmenssteuern auf 25 Prozent sowie mehr Netto vom Brutto bei den Beschäftigten sind dringend notwendig“ so Ludwig, „ebenso schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren.“
Entbürokratisierung ist Zukunftsfrage für Handwerksbetriebe
Ein zentrales Thema sahen alle Beteiligten im Bürokratieabbau; die hemmenden Überregulierungen müssen zwingend reduziert werden. „Die Unternehmen brauchen wieder mehr Eigenverantwortung und Eigeninitiative“, forderte Ludwig.
Die Ampelkoalition habe die Interessen kleiner Betriebe und des Handwerks vollkommen aus dem Blick verloren. Stetig werden neue Auflagen beschlossen, die einen enormen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen. „Es ist untragbar, dass die Bundesregierung der Wirtschaft und insbesondere dem Mittelstand immer neue Hürden in den Weg legt!“
Das umstrittene Heizungsgesetz sei dabei nur ein Beispiel von vielen. Dies habe zu erheblichen Verunsicherungen in der Bevölkerung geführt. „Seitdem sind die Baugenehmigungen massiv eingebrochen, was die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärft und das Handwerk weiter unter Druck gesetzt hat“, so Ludwig.
„Daneben drohen mit dem Lieferketten- und Energieeffizienzgesetz weitere Belastungen für kleine Unternehmen und Selbstständige.“
Fachkräftemangel entschieden bekämpfen
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die gesellschaftliche Wertschätzung dringend zunehmen muss. „Handwerk ist High-Tech, dass muss vor allem bei jungen Menschen und ihren Eltern ankommen“, forderte Ludwig. Aus diesem Grund haben die Freien Wähler für eine Einführung des Tags des Handwerks an allen Schulen gekämpft. „Wir Freien Wähler setzen uns weiterhin massiv dafür ein, dass sich mehr junge Menschen für diese Berufsbilder begeistern.“
„Wir nehmen weiterhin die Bundesregierung in der Pflicht, endlich die berufliche und akademische Ausbildung gleichzusetzen.“ versicherte Ludwig.
Handwerk verdient mehr Anerkennung
Abschließend unterstrich Ludwig gegenüber den Präsidenten noch einmal die bedeutende Schlüsselrolle des Handwerks: „Allein in Bayern bieten über 200.000 Handwerksbetriebe knapp eine Million Menschen ihre Beschäftigten. Zehn Prozent der Wertschöpfung Bayerns entsteht im Handwerk“, so Ludwig. „Das Handwerk ist in Bayern mit 145 Mrd. Euro Umsatz eine starke Wirtschaftsmacht“
„Darüber hinaus stellt es einen bedeutenden Stützpfeiler bei der Bewältigung aller essentiellen Zukunftsfragen wie Wohnungsmangel, Energiewende und Infrastrukturausbau dar. Die Unterstützung des Handwerks gehört deshalb zu unseren wichtigsten politischen Kernthemen“
Die Freien Wähler waren bereits im vergangenen Jahr mit einen Entschließungsantrag an den Bundesrat erfolgreich, die Meisterfortbildung sowie gleichwertige Abschlüsse auf Bundesebene kostenfrei zu gestalten.
Das Bay. Wirtschaftsministerium hat in der vergangenen Legislaturperiode den Bayerischen Meisterbonus auf 3.000 Euro angehoben. Mit rd. 158 Mio. € hat Bayern in den letzten fünf Jahren ein kraftvolles Signal in die Förderung der Handwerksausbildung gesetzt. Außerdem investiert der Freistaat jährlich ca. 3,8 Mio. Euro in die Ausstattung und Modernisierung beruflicher Bildungsstätten und unterstützt neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Robotik.
Ludwig dankte Matthias Graßmann für die Einladung und für sein großes engagiertes Wirken als HWK-Präsident in Oberfranken und gab abschließend ein klares Bekenntnis zum Mittelstand – „Wir stehen uneingeschränkt zum traditionellen Handwerk – allen voran in unserer heimischen oberfränkischen Region“
Die Internationale Handwerksmesse IHM gehört zu den bedeutendsten Veranstaltungen für das Handwerk und erwies sich als ideale Plattform, sich mit vielen verantwortlichen Akteuren zu vernetzen. Auch eine kurze Begegnung mit Bundesminister Robert Habeck gehörte zum Besuchsprogramm, um die herausragende Bedeutung des Handwerks national und international zu unterstreichen und konkrete Maßnahmen zu dessen Stärkung zu diskutieren.